„Wenn man ein Spiel gesehen hat, liebt man diesen Sport oder kommt nie wieder. Dazwischen gibts es nichts.“ Werner Janz hat das Motoball-Fieber schon in jungen Jahren gepackt und bis heute nicht mehr losgelassen. Der 57-Jährige aus Gaggenau ging schon mit seinem Vater zu den Spielen des MSC Puma Kuppenheim und war dort von 1993 bis 2002 Platzwart und Linienrichter. Doch Janz schaute auch bald über den Tellerrand des MSC Puma hinaus. Heute ist er über die Grenzen Deutschlands als Motoball-Historiker und Archivar bekannt.

Unzählige Wimpel, Pins, Aufkleber, Aufnäher, T-Shirts , Pokale und Plakate stapeln sich bei Werner Janz, den viele in der Motoball-Szene nur als „Süd-Elvis“ kennen, zu Hause in seinen Schränken und Vitrinen. „Motoball-Funktionäre, die bei sich im Klubheim oder auch daheim aufräumen, melden sich schon bei mir, damit nichts verloren geht“, erzählt er mit einem Lächeln. „Deshalb bin ich stolzer Besitzer von diversen Pokalen der Nationalmannschaft.“ Werner Janz freut sich darum immer, wenn man auf ihn zukommt. „Ich bin ein dankbarer Abnehmer aller Motoball-Utensilien. Aber auch für Anekdoten und Geschichten, die ich gerne aufschreibe und damit archiviere“, erzählt der Badener. 

Zu den Europameisterschaften fährt Werner Janz auch regelmäßig seit 1985. Bei den internationalen Turnieren knüpft er zahlreiche Kontakte ins Ausland – auch zu den eher nicht so typischen und bekannten Motoball-Nationen wie England oder Österreich. Daraus entstand sein Interesse an der Motoball-Geschichte. „Mich fasziniert einfach diese Sportart, darum will ich mehr herausfinden, wie sie entstanden ist und wie sie in anderen Ländern ausgeübt wird.“ In Deutschland, Österreich und England kann Janz die Wurzeln des Motoballsports bis in die 1920er Jahre zurückverfolgen. Aber auch über die Motoball-Historie wie beispielsweise in Russland, Spanien, Schweden oder Bulgarien forscht er mit Begeisterung. Dafür nimmt er Kontakt zu Fans aber auch Museen und Sportarchivare auf. So steht er beispielsweise im engen Kontakt mit dem Leiter des Technikmuseums in Berlin. 

„Wer historische Dokumente oder Fotos hat, kann sie gerne mit mir teilen“, sagt Werner Janz. Denn sein Ziel ist, dass sein Motoball-Archiv wächst. Denn der Sport ist für den 57-Jährigen etwas ganz Besonderes: „Motoball ist eine große europäische Familie“. Deshalb hat Werner Janz auch einen großen Wunsch: „Toll wäre ein Forum, auf dem sich die Fans besser austauschen könnten, um eventuell auch gemeinsame Reisen zu planen. Da könnten sie auch Ihre Erlebnisse von früheren Reisen erzählen. Da gibt es immer Kurioses und Spannendes zu berichten.“

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