Der Pokal hat seine eigenen Gesetze – das gilt auch im Motoball. In der ersten Runde des ADAC Motoball-Pokals sahen die Zuschauer packende Begegnungen zwischen den Teams der Nord- und Südstaffel.

Anfangs tat sich der MSC Taifun Mörsch bei seinem Gastspiel am Samstag beim MSC Kobra Malchin schwer. Mehr als das 1:0 durch Marcel Batrenik in der 11. Minute gelang den Gästen aus dem Süden vor den 200 Zuschauern in der Malchiner Waldarena nicht. Das musste auch Lucca Fuchs nach der Partie einräumen: „Zu Beginn hatten wir aufgrund der Witterungsbedingungen der letzten Tage einige Schwierigkeiten mit dem Platz. Im Verlauf des Spiels fanden wir jedoch zunehmend besser zueinander und konnten schließlich auch Tore erzielen.“ Bis zur Halbzeit erhöhten Sebastian Fox (25., 37.), Niclas Pütz (26.) und Fuchs (27.) auf 5:0. Damit war die Partie entschieden. Fuchs (49.) und Kevin Fröhlich (57.) sorgten im dritten Viertel für die weiteren Tore zum verdienten 7:0-Erfolg des MSC Taifun. Trotz der Niederlage war Kobra-Mannschaftsleiter Torsten Jörnd mit der Partie zufrieden: „Wir haben es gegen den Taifun über weite Strecken des Spiels sehr gut gemacht.“ Überschattet wurde die gute Leistung allerdings von der Verletzung von Stammspieler Hannes Schmidt. „Wir hoffen, dass Hannes bald wieder fit ist“, so Jörnd. 

Spannend bis zum Abpfiff war die Partie zwischen dem 1. MBC 70/90 Halle und dem MSC Jarmen am Samstagnachmittag. Nach intensiven 80 Minuten Motoball mussten sich die Gastgeber vor den 250 Zuschauern knapp mit 5:6 geschlagen geben. „Es war ein Abklatsch des letzten Heimspiels. Wir mussten einem Rückstand hinterherlaufen, konnten noch ausgleichen und bekamen kurz vor Ende den Todesstoß“, meinte Halles Vorsitzender Torsten Wochatz nach dem Spiel. Jarmen führten nach dem ersten Viertel durch Tore von Til Schumann, Hardy Kick und Miguel Gomez mit 3:0. Das zweite Viertel blieb torlos. Im dritten Abschnitt verkürzte zunächst Halle durch Enrico Wochatz, ehe Gomez kurz vor Viertelende den alten Abstand wieder herstellte. Im letzten Abschnitt setzte Halle alles auf eine Karte und wurde zunächst belohnt. Benjamin Walther (2) und Marc Wochatz sorgten für den umjubelten Ausgleich. Doch Jarmen hielt dagegen und es ging bis zum Ende hin und her. Kick brachte den MSC wieder in Führung. Diese glich Walther in der letzten Minute aus. Allerdings hatte der MSC Jarmen noch einmal Anstoß und nutzte seine letzte Chance zum Siegtreffer durch Kick.

Jarmen brachte Halle ins Straucheln (Foto: Steffi Merklein/MSC Jarmen – auch Titelfoto)

Ein packendes Derby auf Augenhöhe und eine wahre Schlammschlacht nach die rund 250 Zuschauer am Samstagnachmittag in Kierspe. Am Ende musste sich der MBC zwar mit 2:4 gegen den Lokalrivalen MSF Tornado Kierspe geschlagen geben, trotzdem war Trainer Andreas Fiebig stolz auf die Leistung seiner Mannschaft: „Das war das beste Derby meiner Mannschaft seit langem. Sie haben sich von Anfang an reingehauen und gekämpft bis zum Umfallen.“ Die dezimierten Hausherren – Trainer Fiebig konnte nur auf einen Auswechselspieler zurückgreifen – hielten von Beginn an dagegen. Die Führung von Daniel Birkheim in der 16. Minute, glich Simon Konopka in der 19. Minute aus. Patrick Licht brachte den Tornado in der 21. Minute erneut in Führung. Mehr passierte bis zu Beginn des vierten Abschnitts nicht mehr. In der 61. Minute erhöhte Licht auf 3:1. Doch Konopka hielt den MBC mit dem Anschlusstor zum 2:3 in der 75. Minute im Spiel. Der MBC warf alles nach vorne und kassierte dann in der 79. Minute einen Konter durch Licht, der zum 2:4-Endstand traf. Trotz der Niederlage hielt sich beim MBC die Enttäuschung in Grenzen. Aber auch bei der MSF Tornado war man zufrieden. „Unsere Chancenverwertung war heute leider nicht besonders gut, was man am Ergebnis sieht. Wir waren aber, gerade in der zweiten Halbzeit, die stärke Mannschaft und somit geht der Sieg verdient an uns. Durch das Wetter war der Platz heute für alle eine Herausforderung“, meinte MSF-Trainer Kevin Friedrich nach Schlusspfiff.

Schlammschlacht in Kierspe (Foto: Tamina Heller/MSF Tornado Kierspe)

Für eine kleine Überraschung sorgt der MSC Philippsburg in seinem Heimspiel gegen den MSC Pattensen. Die Gäste aus Niedersachsen waren aufgrund des guten Saisonstarts leicht favorisiert, mussten aber schon zur Halbzeit einem 1:5-Rückstand hinterherlaufen. „Wir haben aber dann Moral bewiesen und uns noch einmal herangekämpft“, meinte Mannschaftsleiter Andreas Preusse. Am Ende setzten sich die Hausherren knapp, aber verdient mit 6:5 durch und zogen in die nächste Pokalrunde ein. „Wir sind natürlich sehr zufrieden und wollen den Schwung auf dem ersten Saisonspiel jetzt auch in die Bundesliga mitnehmen“, freute sich Philippsburgs Vorsitzender Jochen Frühbis nach dem Spiel. Die Tore für Philippsburg vor den rund 100 Zuschauern erzielten Nuri Arslan (3), Andre Nickel (2) und Torsten Schwarz (1). Für die Gäste waren Tobias Strain (3), Jörg Leipert (1) und Dominik Dinse (1) erfolgreich.

Eine klare Angelegenheit war die Partie zwischen der MBV Budel und dem MSC Malsch am späten Samstagnachmittag. Budel feierte vor den 200 Zuschauern einen klaren und verdienten 7:0-Sieg. Sven Neijssen (3), Stan Looijmans (2) und Stan Gielen (2) erzielten die Tore für die Hausherren. „Wir haben das Spiel dominiert. Leider haben wir es verpasst, noch mehr Tore zu schießen“, meinte Stan Looijmans nach dem Spiel. Beim MSC Malsch war dagegen die Enttäuschung groß. „Wir konnten heute leider nicht viel entgegensetzen“, meinte Sportleiter Lukas Schmidkunz.

Budel hatte alles im Griff (Foto: MBV Budel)

Keine Probleme hatte der MSC Puma Kuppenheim am Sonntagnachmittag gegen den MSC Comet Durmersheim. Der amtierende deutsche Meister und Pokalsieger siegte verdient mit 10:4 und hatte gegen den Altmeister vor den rund 350 Zuschauern kaum Probleme. „Das war ein einseitiges Spiel. Wir hatten es immer im Griff“, so Puma-Sprecher Hans-Georg Prestenbach. Nach 20 Minuten stand es durch Tore von Dominik Mückenhausen (9.) und Jannis Schmitt (11., 20.) bei einem Gegentreffer durch Jonas Burger (14.) 3:1. Vor der Halbzeit erhöhte Max Schmitt (22., 37.) auf 5:1. Im dritten Viertel blieben die Hausherren weiter klar überlegen. Jannis Schmitt (42., 44., 55.), Mückenhausen (51.) und Robin Faisz (58.) erhöhten auf 10:2. Burger gelang zwischenzeitlich in der 42. Minute der zweite Comet-Treffer. Im letzten Viertel schaltete der MSC Puma zwei Gänge zurück. Durmersheim konnte durch Stefan Theuermann (73.) und Burger (77.) noch Ergebniskosmetik betreiben. Spielertrainer Timo Brunner ordnete die klare Niederlage folgendermaßen ein: „Der Puma war heute das Maß aller Dinge. Sie stehen zu Recht im Viertelfinale. Leider hatten wir keinen Zugriff auf das Spiel und hatten oft das Nachsehen. Lichtblick waren das letzte Viertel ohne Gegentor und zwei geschossenen Toren. Wir freuen uns auf die Rückkehr von Gero Pelic im nächsten Spiel. Dann werden wir wieder einen anderen Comet sehen.“

Die rund 150 Zuschauer im Stadion am Kanal in Seelze sahen am Sonntag drei Viertel ein Spiel auf Augenhöhe. Seelze verlangte dem MSC Ubstadt-Weiher alles ab. Die Gäste aus dem Süden mussten alles in die Waagschale werfen. Schon im ersten Viertel gelang Ubstadt-Weiher nur ein Tor. Jan Zoll brachte den Südligisten in der 9. Minute in Führung. Zoll erhöhte im zweiten Viertel in der 22. Minute auf 2:0. Dabei blieb es zur Halbzeit. Im dritten Abschnitt konnte Tobias Hahnenberg zunächst in der 42. Minute verkürzen. Vygandas Zilius glich sogar in der 46. Minute aus. Ubstadt-Weiher behielt aber die Nerven. Zoll (53.) und Silas Harlacher (55) brachten die Gäste wieder in Führung. Damit war eine Vorentscheidung gefallen. Zoll (62.) und Harlacher (68., 72.) sorgten dann im letzten Abschnitt für die Tore zum verdienten 7:2-Sieg der Gäste. „Drei Viertel war das Spiel sehr spannend und wir waren sehr konzentriert. Im letzten Viertel hatten wir aber dann viele Unachtsamkeiten und haben es Ubstadt-Weiher am Ende sehr einfach gemacht“, meinte ein enttäuschter Vygandas Zilius nach der Partie.

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