Weiterhin hat die Corona-Pandemie das öffentliche wie private Leben fest im Griff. Auch auf den Amateursport haben die Einschränkungen und Verbote massive Auswirkungen. Die Motoball-Vereine in Deutschand schlagen darum vielerorts Alarm. „Wir sollten so schnell wie möglich mit dem Spielbetrieb starten, denn wenn sich nicht in naher Zukunft an der Situation etwas ändert, sieht es für die Vereine und den Motoball düster aus“, malt Hans-Georg Prestenbach, der Vorsitzende des MSC Puma Kuppenheim, ein düsteres Bild. Ähnlich pessimistisch ist sein Vorstandskollege Martin Winter vom MSC Pattensen: „Sollte dieses Jahr wieder nicht gespielt werden oder nur mit verschärften Maßnahmen, glaube ich nicht das wir 2022 noch eine Mannschaft stellen können.“

Bei den meisten Vereinen findet kein gemeinsames Training statt. Nur beim MSC Kobra Malchin und beim niederländischen MBV Budel konnte in jüngster Zeit in der Gruppe aufs Motorrad gestiegen werden. „Unsere Jugend war es erlaubt zu trainieren und auch bei den Senioren bis zu einem gewissen Alter“, erzählt Mark van Cranenbroek vom MBV Budel. Sonst gibt es bei den anderen Mannschaften der Motoball-Bundesliga Zweier-Trainings oder Individualaufgaben für die Spieler zu bewältigen. Taktik-Schulungen oder Team-Besprechungen finden in den allermeisten Fällen online statt. Hier wünscht sich Stephan Meyer ein Umdenken. Der zweite Vorstand des MSC Philippsburg meint: „Im Sinne der Gemeinschaft sollte der Sport in den Freizeitbereichen endlich wieder Fahrt aufnehmen. Gerade bei uns Motoballern ist wegen der durchaus gegebenen Abstände auf dem Platz und geringer Anzahl an Spielern und Funktionären eine Wiederaufnahme freizugeben.“ Er findet aber, dass der Motoball dazu zu wenig Gehör aufseiten der Entscheidungsträger in der Politik findet.

Ähnliche Forderungen hat Stepan E. Münzer. Der Vorstand des MSC Comet Durmersheim hat klare Vorstellungen: „Wir würden uns von der Politik mehr selbstständige Entscheidungsfreiheit wünschen, in dem man etwa Corona-Testungen innerhalb des Vereines vornimmt, um so mit dem Training peu à peu starten zu können. Ebenfalls wünschen wir uns, die Einstufung des Motoballsports als Kontaktsport zu überdenken, da die Spieler schon durch ihre Schutzkleidung und Helme besser geschützt sind als in vielen anderen Sportarten.“ Denn die Motoball-Spieler in Deutschland wollen ihrer Leidenschaft bald wieder nachgehen. „Unser Vereinsleben liegt ziemlich auf Eis, da wir uns an die Corona-Verordnungen halten. Wir möchten gerne so schnell wie möglich trainieren“, so Roland Kick, Sportleiter des MSC Jarmen.

Die Vereine nutzen die Zeit derzeit vor allem für Platz- oder Erneuerungsarbeiten am Clubhaus. Darüber hinaus wird sich online oder telefonisch miteinander ausgetauscht. „Unser Vereinsleben ist weiterhin so aktiv wie es unter den Umständen und nach Verordnungen möglich ist“, erzählt Lisa Stephan vom MSF Tornado Kierspe. Die erste Vorsitzende der Sauerländer erhofft sich von den politischen Verantwortlichen im Land, „dass wir gut durch das Jahr 2021 geleitet werden, um 2022 wieder starten zu können“. Das wäre aus Sicht von Hans-Georg Prestenbach vom MSC Puma allerdings zu spät: „Allzulange darf dieser Zustand nicht mehr anhalten, ansonsten könnte das einschneidende Veränderungen auf den Verein haben. Die sozialen Kontakte, Gespräche und Zusammenkünfte fehlen gänzlich. Man ‘entwöhnt’ sich vom Motoball und der Zugehörigkeit zum Verein. Es drohen Mitglieder- und Sponsorenverluste. Eine beängstigende Entwicklung.“ Das sieht auch Seelzes Vorsitzender Frank Kube so: “All zu lange, und ich spreche bestimmt nicht nur für uns, geht das so nicht mehr weiter. Auch finanziell wird es immer enger vom sozialen Miteinander mal ganz abgesehen.” Deshalb sollte es in diesem Jahr auf jeden Fall wieder losgehen. Dafür muss laut Vorstand Robin Wenzlaff vom MSC Kobra Malchin noch einiges passieren: „Die Obersten müssen schauen, dass sie es mit der Impfung hinbekommen und alle Menschen in Deutschland sich streng an die Regeln halten. Es ist eine verdammt harte Zeit für uns alle. Wir müssen zusammenhalten und nach ein Tief kommt immer ein Hoch.“

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