Die Jugend hat es wenige Stunden zuvor vorgemacht, die Herren zogen kurz darauf nach: Die deutsche Motoball-Nationalmannschaft krönt sich bei der Europameisterschaft 2025 im niederländischen Budel zum verdienten Europameister! Fast zehn Jahre nach dem letzten EM-Triumph steht das deutsche Team wieder ganz oben auf dem Motoball-Thron. Mit fünf Siegen aus fünf Spielen marschierte das Team unaufhaltsam durch das Turnier und überzeugte dabei durch mentale Stärke, hervorragende Fitness und eine beeindruckende Spielintelligenz.
Vorrunde: Dominanz von Beginn an
Schon in der Vorrunde setzte das deutsche Team ein deutliches Ausrufezeichen:
• Deutschland – Frankreich 5:2
• Deutschland – Litauen 6:2
• Deutschland – Niederlande 8:2
• Deutschland – Ukraine 10:1
Mit vier klaren Siegen qualifizierte sich Deutschland souverän für das Halbfinale, wo erneut Litauen wartete. Auch dort ließ die Mannschaft keine Zweifel aufkommen:
• Halbfinale: Deutschland – Litauen 10:0
Finale mit Feuer: Revanche gegen Frankreich – vom Rückstand zur Machtdemonstration
Im Finale traf das deutsche Team erneut auf Dauerrivalen Frankreich. Nach einem frühen 0:2-Rückstand behielt die Mannschaft Nervenstärke, zeigte Kämpferherz, drehte mit cooler Gelassenheit das Spiel und beendete das internationale Turnier als ungeschlagener Champion.
Frankreich erwischte den besseren Start in das Spiel, ging nach einem Kopfballtor in Führung und erhöhte bereits wenige Minuten später auf 0:2. Ein umstrittener Pfiff sorgte für Aufregung – Jannis Schmitt wurde im französischen Strafraum knapp vor dem Tor mit voller Wucht vom Motorrad gerissen. Ein klarer Elfmeter, doch zur Verwunderung aller entschied der ukrainische Unparteiische auf Freistoß für Frankreich. Die Gemüter begannen zu kochen, doch diese Szene markierte den Wendepunkt des Spiels. Das deutsche Team schaltete nun spürbar in den Angriffsmodus. Mit höherem Tempo, mehr Härte in den Zweikämpfen und mehr Zug zum Tor brach man nun durch die gegnerische Defensive. Nach einem weiteren Foul an Schmitt folgte ein Elfmeter, den Jan Zoll souverän zum Anschlusstreffer verwandelte. Nur wenige Minuten später war es Jannis Schmitt selbst, der den umjubelten Ausgleich zum 2:2 erzielte. Die Partie war wieder offen.
Im dritten Viertel entwickelte sich ein offener Schlagabtausch: Deutschland ging in Führung, kassierte aber prompt den Ausgleich, kurz darauf übernahm die Equipe Tricolore wieder die Führung. Doch die deutsche Antwort ließ nicht lange auf sich warten: Jannis Schmitt brachte mit einem eiskalten Konter einen Doppelschlag: erst der Ausgleich, dann die Führung zum 5:4. Von diesem Moment an gab es kein Halten mehr, Deutschland riss die Dominanz des Spiels an sich. Die deutsche Defensive stand sicher, Keeper Pascal Grüßinger glänzte mit mehreren Paraden und parierte die französischen Angriffe mit beeindruckender Ruhe. In der Offensive blieb das Team gnadenlos effizient, nutzte kartenbedingte Überzahl clever aus und sorgte für den Endstand 8:4. Mit dem Schlusspfiff kannte der Jubel auf deutscher Seite keine Grenzen mehr, die zahlreichen mitgereisten Fans ließen das Stadion beben.
Deutschland auf der Überholspur, Gastgeber Niederlande glänzt
Auch in der Torschützenliste des Turniers dominiert das deutsche Team: Jannis Schmitt, der nicht nur im Finale mit sechs der acht deutschen Tore brillierte, sicherte sich mit insgesamt 22 Treffern den Titel des Torschützenkönigs. Auf dem zweiten Platz folgt Justin Tichatschek, Kevin Gerber komplettiert das deutsche Spitzentrio.
Mit diesem Titel schreibt die deutsche Nationalmannschaft ein neues Kapitel Motoball-Geschichte. Ein Titel, dem akribische Vorbereitung vorausging und der eindrucksvoll zeigt, dass Leidenschaft, harte Arbeit und Zusammenhalt der Schlüssel zum Erfolg sind. Das packende Finalspiel hat einmal mehr gezeigt, wie spektakulär, emotional und mitreißend dieser Sport sein kann. Und Deutschland ist zurück an der internationalen Spitze.
Ein besonderes Lob geht dabei an die Sportsfreunde vom MBV Budel, die erneut mit großem Engagement und spürbarer Leidenschaft eine herausragende Motoball-Europameisterschaft auf höchstem Niveau ausgerichtet haben, bei der alles hervorragend organisiert war. Wir bedanken uns für die Gastfreundschaft und eine rundum gelungene Veranstaltung, die Maßstäbe setzt und der bereits legendären Europameisterschaft von 2016, die ebenfalls beim MBV Budel stattfand, in nichts nachstand. Vielen Dank für diese unvergesslichen Tage!
Danke an alle Beteiligten
Ein solcher Erfolg ist nie der Verdienst Einzelner – deshalb gilt unser herzlichster Dank all jenen, die diesen Erfolg möglich gemacht haben:
• An erster Stelle geht der Dank natürlich an alle Spieler, von denen jeder einzelne mit Teamgeist, herausragender sportlicher Klasse und unbedingtem Siegeswillen seinen unverzichtbaren Beitrag zu diesem Triumph beigetragen hat:
27. Pascal Grüßinger
11. Marvin Sloma
3. Jan Zoll
4. Robin Faisz
5. Marcel Batrenik
6. Kevin Gerber
7. Max Schmitt
8. Kevin Fröhlich
9. Justin Tichatschek
10. Jannis Schmitt
• Unserem unverzichtbaren Co-Trainer Frank Sauter, der mit größter Sorgfalt alle organisatorischen Angelegenheiten rund um das Team regelte und dafür sorgte, dass es vor, während und nach den Spielen an nichts fehlte. Ohne Franks unermüdlichen Einsatz in allen Bereichen, von der Versorgung des Teams über die Ausstattung und Material, Logistik, Stimme der Vernunft, Spielerfahrung oder einfach als vertraulichen Ansprechpartner – Frank war überall zur Stelle. Sein Blick für das Wesentliche, seine Verlässlichkeit und sein unermüdlicher Einsatz haben das Fundament für diesen Erfolg gelegt. Frank ist Möglichmacher und Rückhalt in einem, unser stiller Held der EM.
• Unserer Mentaltrainerin Kerstin Kuklok, unserer „Geheimwaffe“, deren empathische und gleichzeitig professionelle Art dem Team half, immer fokussiert und zielstrebig zu bleiben und mentale Stärke zu beweisen. Mit ihrem tiefen Gespür für den Moment hat sie das Team nicht nur mental auf den Punkt gebracht, sondern vor allem in angespannten, entscheidenden Situationen den Unterschied gemacht. Durch viele persönliche Gespräche und individuelle Arbeit mit den Spielern schuf sie Vertrauen, Stärke und mentale Klarheit – eine Unterstützung, die man nicht immer sieht, aber auf dem Platz deutlich spürt.
• Unserem Nationaltrainer Enrico Tritsch, der die Mannschaft in Topform brachte und mit einer klaren Linie und Scharfsinn entscheidend zum Titelgewinn beitrug. Er hat das Team analytisch auf die Gegner vorbereitet und sich intensiv mit Taktik, Spielaufbau und möglichen Spielverläufen auseinandergesetzt. Jeder Spielzug, jede taktische Variante waren durchdacht und das Ergebnis vieler Stunden Arbeit.
• Unseren Mechanikern Stefan Pfumfel und Sascha Rösch, die mit höchstem Einsatz unermüdlich dafür sorgten, dass unsere Maschinen stets optimal vorbereitet und schnell wieder einsatzbereit wurden. Ohne euch wäre im wahrsten Sinne nichts gelaufen!
• Unseren Schiedsrichtern Torsten Wochatz und Kevin Friedrich, die in allen Partien der anderen Teams mit gewohnt starker Leistung und dem nötigen Fingerspitzengefühl für Fairness sorgten und zum sportlichen Gelingen des Turniers beigetragen haben.
• Unserer Teammanagerin Jennifer Wolbert, die im Hintergrund mit großem Engagement das ganze Jahr hindurch unermüdlich arbeitete und ein unverzichtbarer Teil des Teams war. Mit gewohnter Zuverlässigkeit und Struktur hat sie unzählige Aufgaben übernommen, die häufig im Verborgenen liegen, fand – oft auch in letzter Minute – Lösungen für alle großen und kleinen Probleme und hielt der Mannschaft in jeder Hinsicht den Rücken frei.
• Dem MSC Ubstadt-Weiher und dem MSC Puma Kuppenheim für die Bereitstellung der Maschinenwagen.
• Dem DMSB e.V. für die zuverlässige und tatkräftige Unterstützung, nicht nur für die Bereitstellung des finanziellen Fundaments der Nationalmannschaft, sondern vor allem auch für die stets schnelle Hilfe bei allen organisatorischen Fragen und kurzfristigen Herausforderungen.
• Allen Unterstützern, die uns auf dem Weg zur Europameisterschaft durch dieses aufregende Jahr begleitet haben und uns mit ihren Beiträgen die Teilnahme an diesem unvergesslichen Turnier ermöglicht haben.
Und last but not least, denn das Beste kommt bekanntlich zum Schluss: Ein RIESEN DANKESCHÖN an unsere fantastischen Fans der deutschen Nationalmannschaft, die den weiten Weg nach Budel auf sich genommen haben, um die Mannschaft vor Ort zu unterstützen – mit Fahnen, Gesängen, Emotionen und jeder Menge Herzblut. Eure lautstarke und leidenschaftliche Unterstützung am Spielfeldrand hat dem Team über die gesamte Woche hinweg den entscheidenden Rückhalt gegeben und für Gänsehautmomente gesorgt. Wir sind dankbar und stolz, so tolle Fans zu haben!
Deutschland ist Motoball-Europameister 2025 – und das haben wir gemeinsam erreicht!
Der Blick nach vorne
Nach dem Triumph ist vor der Titelverteidigung: die nächsten Motoball-Europameisterschaft wirft bereits ihre Schatten voraus. Vom 21. bis 25.07.2026 trifft sich Europas Motoball-Elite im litauischen Skoudas, um den nächsten Champion zu ermitteln. Die deutsche Mannschaft wird alles daran setzen, auch dort wieder um Gold zu kämpfen.
(gk, jw, mw)
Text wurde zur Verfügung gestellt von Jennifer Wolbert – Fotos: Michael Wolter/ www.motoball-halle.de.