Wie in jeder anderen Sportart bildet der Nachwuchs das Fundament für eine tragfähige Zukunft des Vereins. Das gilt natürlich auch für den Motoball. In der schnellsten Mannschaftssportart der Welt trägt die Jugend ihre Spiele bislang in Turnierform aus. Daran wird sich auch in diesem Jahr noch nichts ändern. Derzeit sind Lisa Karakas und Manfred Weingärtner dabei, die Spiele zu planen. Die Fachberaterin Motoball Bereich Jugend und ihr Stellvertreter wollen den Nachwuchsbereich aber in der Zukunft stärken. Dazu gehört auch, dass die Spiele im Jahr 2022 vor denen der Senioren stattfinden. Genauso wie es erfolgreich im Motoball-Cup praktiziert wurde. „Wir haben einfach beim Cup gesehen, wie sehr die Jugend davon profitiert hat und auch in den Medien mehr darüber berichtet wurde“, so Lisa Karakas.

In den deutschen Vereinen ist man sich der Wichtigkeit der Nachwuchsförderung bewusst. Oskar Hassis ist ein „alter Hase“ was die Jugendarbeit betrifft. Der Jugend-Team-Manager des MSC Taifun Mörsch baute vor über 20 Jahren eines der ersten Jugendteams beim MSC Ubstadt-Weiher auf. Darum weiß er: „Die Vereine sind auf Nachwuchs angewiesen. Jugendarbeit ist heute mehr denn je gefordert, um auch in Zukunft diesen Sport ausüben zu können.“ Dabei ist der Motoball gerade für junge Menschen eine spannende Sportart. „Wir hoffen, dass wir durch unsere Arbeit mit den Jugendlichen wichtige Werte vermitteln können. Diese besondere Sportart gibt uns eine andere Basis die Jugendlichen an diese Werte heranzuführen“, meint Conny Füge, Jugendleiterin des MSF Tornado Kierspe. Der Sportleiter der Jugendmannschaft des MSC Jarmen, Ronald Tews, wird noch genauer: „In erster Linie ist es nicht nur der Motoball, sondern es ist auch eine Aufgabe den Kindern und Jugendlichen eine Perspektive zu geben. Zu lernen wie man in einem Team arbeitet, respektvoll miteinander umgeht, dass die Mannschaft für einen in guten und in schlechten Zeiten da ist. Motoball ist ein Wegbegleiter im Leben der Jugendlichen und das nicht nur auf dem Platz.“

Die Vereine profitieren also doppelt von einer guten Jugendarbeit. Darum sollte es auch das Ziel sein, dass jeder Verein in der Motoball-Bundesliga eine Nachwuchsmannschaft stellt. Hier gilt es aber nach Lisa Karakas weiter Aufbauarbeit zu leisten: „Das Thema Nachwuchs ist in einigen Vereinen gut geregelt, in anderen aber noch ausbaubar. Jedoch positiv zu melden ist, dass bei Durmersheim und Malsch eine Jugend im Aufbau ist. Wir wissen um die Schwierigkeit Jugendliche zu finden und auch so lange zu binden, um nachhaltig auch für die erste Mannschaft Spieler zu generieren.“ Dabei sollen die Spiele der Nachwuchsrunde auch in Zukunft mehr in den Mittelpunkt des öffentlichen Interesses rücken. Denn die Partien des Motoball-Cups haben gezeigt, dass es für die jungen Motoballer ein tolles Erlebnis war vor den ersten Mannschaften zu spielen. Denn bei den meisten Begegnungen waren zahlreiche Zuschauer vor Ort und auch der Liga-Modus wie bei den Großen sorgte für zusätzliche Motivation.

Damit noch mehr Kinder und Jugendliche zum Motoball kommen, wollen Lisa Karakas und Manfred Weingärtner die Gespräche mit den Vereinen in Zukunft weiter zu intensivieren. Darüber hinaus sollen auch neue Wege eingeschlagen werden, um Nachwuchs zu finden. „Die Vereine nutzen schon die Möglichkeit beispielsweise im Ferienprogramm der jeweiligen Kommunen etwas anzubieten. Ich denke aber über lange Sicht sollte man verstärkt auch den Social Media-Bereich weiter ausbauen – vor allem auch auf Vereinsebene. Die neue Generation liest kaum noch Zeitung. Google, Facebook, Instagram und Co. sind inzwischen die Plattformen um Informationen zu beschaffen“, so Karkas. Neue Wege gehen – das sieht auch Oskar Hassis so: „Es gilt mit den Jugendlichen zu arbeiten, um nachhaltig und langfristig die Existenz des eigenen Vereins zu sichern. Auch gilt es sich vielleicht vom Bewährten zu trennen, um sich neu ausrichten zu können.“

Foto: Ray Kun

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